Die Arbeit der Lektorin wird signifikant leichter, wenn der Text vorbereitet ist – nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in formeller Hinsicht. Hier finden Sie einige Richtlinien, die der gemeinsamen Arbeit förderlich sind.
Lektorat
Inhaltliche Aspekte
Es ist nicht ratsam, Rohfassungen einzusenden. Texte sollten mindestens einmal, besser öfter, mit Hilfe von Testleser*innen überarbeitet werden. Je sorgfältiger bereits an einem Text gearbeitet wurde, ehe er ins Lektorat kommt, desto besser kann das Lektorat arbeiten. Sind möglichst viele grobe Fehler bereits beseitigt, kann das Lektorat an die Feinheiten gehen.
Je geringer die Vorarbeit ausgefallen ist, desto mehr Lektoratsrunden fallen zwangsläufig an, ehe der Text in einem veröffentlichungswürdigen Zustand ist. Schließlich kann auch eine Lektorin nur mit dem arbeiten, was da ist – und solange noch grobe Logikfehler, inkonsistente Charaktere und Löcher im Plot vorhanden sind, kann es nicht an die Feinpolitur gehen. Zunächst muss dann der Text überhaupt erst einmal zum „Funktionieren“ gebracht werden.
Formelle Aspekte
Es ist möglich, auch Romane im PDF-Format zu lektorieren. Aber es ist für beide Seiten sehr anstrengend. Bei Lektoratsgesuchen sollten Texte daher grundsätzlich in einem veränderlichen Format eingesendet werden, also in einem Format, das von Microsoft Word, Open Office oder Libre Office gelesen werden kann. Spätestens wenn längere Passagen oder gar ganze Kapitel verschoben werden müssen oder längere Textpassagen umzuschreiben sind, entpuppen sich Kommentare im PDF-Format als unnötig aufwendiger Weg.
Die Arbeit der Lektorin wird stark erleichtert, wenn die Dokumente im Normseitenformat eingereicht werden. Schreibprogramme wie Patchwork und Papyrus bieten einen Export als Normseite mit einem Klick an. Für Office-Programme wie Word, Open Office und Libre Office gibt es im Netz Vorlagen zum Download, eine der beliebtesten Vorlagen findet sich auf den Seiten des Literaturcafés. Es ist wesentlich angenehmer im Lektorat, wenn sich die 65.000 Worte eines Romans nicht auf 160 eng beschriebenen Seiten zusammendrängen und der Aufwand ist messbarer.
Wer das Dokument besonders angenehm formatieren möchte, sollte zusätzlich die Überschriften so formatieren, dass sie beispielsweise von Word als solche erkannt werden. Dadurch entsteht eine klickbare Überschriftenleiste, die das Navigieren im Dokument erheblich erleichtert.
Dinge, die in einem Manuskript, das ins Lektorat geht, noch nichts zu suchen haben:
- besonders kreative Schriftarten, welche die Lesbarkeit einschränken
- Satzformatierungen – es bringt nichts, einen Roman zu setzen und anschließend ins Lektorat zu geben, das Lektorat müht sich mit dem Satz nur ab und wird ihn zwangsläufig „zerschießen“
- jegliche Art von Zierrat am Text
- Außer bei Bilderbüchern, bei denen die Illustrationen Teil des Textes sind, sollten keine Bilder enthalten sein – sie blähen die Dateigröße nur unnötig auf
Korrektorat
Die inhaltlichen Aspekte fallen hier weg – aber selbstverständlich ist es angenehmer, ein nach Möglichkeit bereits fehlerbereinigtes Manuskript zu erhalten. Zumindest die Dinge, die auch von der Rechtschreib- und Grammatikprüfung gängiger Officeprogramme gefunden werden, sollten nach Möglichkeit bereits beseitigt sein.
Auch hier gilt: Manuskripte sollten in Normseiten formatiert sein. Wer der Korrektorin einen Gefallen tun möchte, fügt auch hier klickbare Überschriften ein. Und auch der Buchsatz sollte erst nach erfolgtem Korrektorat stattfinden.